Heilige ehren, Verstorbenen gedenken

Hubert Kersting vom Heimatverein Nordkirchen erklärt, warum Allerheiligen gefeiert wird

NORDKIRCHEN. Allerheiligen ist ein religiöses Fest, das in mehreren christlichen Konfessionen gefeiert wird. Wie der Name bereits verrät, wird an diesem Tag allen Heiligen gedacht. In der römisch-katholischen Kirche wird Allerheiligen am 1. November gefeiert.

Die Geschichte von Allerheiligen geht bis in das 4. Jahrhundert zurück, als östliche Kirchen den Ehrentag aller Heiligen erstmals feierten. Der Feiertag entstand aufgrund der immer größer werdenden Anzahl an Heiligen, die nicht mehr einzeln an ihrem besonderen Tag im Jahr gefeiert werden konnten. Ende des 8. Jahrhunderts breitete sich das Fest Allerheiligen in der gesamten römisch-katholischen Kirche aus. Damit ist es der älteste Feiertag, an dem speziell der Toten gedacht wird.

Allerheiligen gilt in den katholisch geprägten Bundesländern als gesetzlicher Feiertag. Das Fest wird in den katholisch geprägten Bundesländern als stiller Feiertag begangen, weshalb Tanzveranstaltungen nicht gestattet sind. Die Menschen sind angehalten, den Tag zu nutzen, um den Friedhof und somit ihre verstorbenen Angehörigen zu besuchen.

Zu Allerheiligen wird nach alter Tradition der Allerheiligenstriezel gebacken. Der Striezel ist ein Geschenk, das von Tauf- und Firmpaten an ihre Patenkinder überreicht wird. Der geflochtene Hefe-striezel erinnert an antike Trauerkulte, in denen der abgeschnittene Zopf als Zeichen der Trauer galt.

Die römisch-katholische Kirche gedenkt an Allerheiligen der armen Seelen im Fegefeuer. Am Nachmittag wird vielerorts die Gräbersegnung begangen. Weit verbreitet ist außerdem das Schmücken der Gräber mit Lichtern.